
Andreas R. Fischer, Geschäftsführer der G+F Verlags- und Beratungs- GmbH und EfD – Enthusiast für Digitalisierung
Ob Sie den digitalen Wandel in Ihrem Unternehmen einläuten oder bereits Erfolge verzeichnen: Diese Veränderung betrifft alle Handlungsfelder und schließt gar nichts mehr aus!
„Bewusst disruptiv agieren“
Jedes Unternehmen wird ganz automatisch eine Kultur der bewussten Disruption – forciert durch die digitale Evolution – entwickeln. Es wäre unklug, die dafür notwendigen Rahmenbedingungen nicht zu schaffen. Sinnvoll ist, eine Roadmap – oder zumindest die Struktur dafür – zu entwickeln, die sich – quasi eigendynamisch – fortschreibt ».
Bei uns im Unternehmen sprechen wir über ein „Storybook“, das im Innenverhältnis allen Mitarbeitern und unterstützenden Solopreneuren nicht nur aufzeigt, wohin unsere Reise geht, sondern sie aktiv miteinbezieht – sprich sie zu Akteuren unseres Wandels macht.
„Mut schlägt Pragmatismus“
Mutig sind all diejenigen Entscheider in Unternehmen, die „ihr“ Storyboard publizieren. Sie erzeugen damit Vertrauen und zeigen Perspektiven auf, wie gemeinsam mit Kunden und Geschäftspartnern Wertschöpfungsprozesse nachhaltig gestaltet werden können. Technologie ist hier der ständige Treiber und Begleiter des digitalen Wandels. Wissensvorsprung wird generiert, wenn man die richtigen Informationsquellen kennt, in der Lage ist, wichtigen von unwichtigem Inhalt zu trennen und diesen immer im Zugriff hat. » Ich bin der unbedingten Überzeugung, dass die „Fernbedienung“ des digitalen Wandels das Smartphone bzw. das Tablet ist. Wer will, kann heute damit problemlos ortsunabhängig 24/7 kommunizieren und interagieren. Social Collaboration maximiert den Handlungsspielraum ».
„Der Schlüssel liegt in der Vereinfachung“
Wenn es darum geht, das eigene Unternehmen zu digitalisieren und dabei von Anfang an sichtbare Ergebnisse zu erzielen, ist die Vereinfachung der zentrale Schlüssel. Folgende vier Fokusbereiche sind im Kontext der Ermittlung des digitalen Reifegrads relevant: Kunden, Mitarbeiter, Arbeitsabläufe und Geschäftsmodell ». In Abhängigkeit von der inneren Struktur, den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Markt- bzw. Wettbewerbssituation des Unternehmens werden die genannten Fokusbereiche handlungspriorisiert ». Es macht in der Regel wenig Sinn, alle Aufgabenstellungen gleichzeitig umzusetzen. Der Wunsch ist allzu oft der Vater dieses Gedankens. Wenn aber die Komplexität der Anforderungen die eigenen Möglichkeiten überfordert, werden aus Wünschen Alpträume. Ich teile die Einschätzung vieler Experten, dass die Kunden die eigentlichen Beschleuniger des digitalen Wandels im Mittelstand sind. Es ist kein Fehler, diese Steilvorlage anzunehmen ».
„Aktionismus ist fehl am Platz“
Idealismus gehört genau so wenig in die Diskussion rund um die Digitalisierung wie Aktionismus. Unterm Strich geht es für jedes Unternehmen um mehr Produktivität und Effizienz, Kostensenkung und Wettbewerbsfähigkeit ». Nicht alle, aber viele Entwicklungen und Trends, wie zum Beispiel Industrie 4.0, New Work, Internet der Dinge, etc. haben ihre Existenzberechtigung und müssen – den konkreten Bedarfen entsprechend – in Bezug zu o. g. Unternehmensanforderungen gestellt werden. Das gilt ebenso für fortschrittliche Technologien, die der Digitalisierung ihre Traktion geben. Cloud-Computing, Big Data aber auch Enterprise Apps und jedwede Form der digitalen Vernetzung sind heute Schlüsselfaktoren, um unternehmerischen Erfolg zu kultivieren ».
„Spielerisch Flexibilität entfalten“
Sind bestehende Führungsstile und -Strukturen, die kulturell gewachsen und über Generationen geprägt wurden, noch zeitgemäß? Die möglicherweise abhanden gekommene „spielerische“ Balance und Flexibilität zwischen Planen und Handeln lässt sich zurückzugewinnen – denn frische Organisationsstrukturen oder unkonventionelle Arbeitsweisen stehen im Kontext der Digitalisierung ». Diese und weitere Attribute schreibt man Start-ups zu. Mir persönlich hilft der Austausch mit eben dieser neuen Unternehmergeneration, einen anderen Blick auf die Dinge zu bekommen.
„Erfolg hängt davon ab, was möglich ist“
Noch ein Satz: Ein aus meiner Sicht essentielles Unternehmer-Gen ist die Fähigkeit, quasi instinktiv Innovationspotenzial zu kreieren. Die Digitalisierung wirkt hier wie ein Zaubertrank! Starre Denk- und Handlungsmuster oder statische Hierarchien waren gestern. Digitale Vordenker sind der Meinung, dass unternehmerischer Erfolg immer weniger von Geschäfts- oder Quartalsplänen abhängt, sondern von dem, was möglich ist. Wirken lassen!
Und jetzt schauen Sie bitte über Ihren Tellerrand. Sie werden feststellen, dass immer mehr Unternehmen über die eigenen Branchengrenzen hinweg neue Geschäftsmodelle kreieren.
Der digitale Zug nimmt immer mehr an Fahrt auf. Ich gehe davon aus, dass Sie kein Trittbrettfahrer sind, sondern bereits in diesem Zug sitzen. Allerdings wäre es mir lieber, wenn Sie der Lokführer sind und sich den digitalen Wandel mit Leidenschaft zu Eigen machen.
Zu allen Textpassagen, die mit » gekennzeichnet sind, stelle ich Ihnen gerne meine Vertiefungen zur Verfügung. Entweder via PDF oder auf der Tonspur. Sagen Sie an!
Anmerkung: An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich auf die sprachliche Gleichstellung der Geschlechter im Sinne des Leseflusses verzichtet habe. Das soll meine Wertschätzung gegenüber allen Lesern und Leserinnen nicht schmälern.