Dominik Dallwitz-Wegner, Dipl. Soziologe und GlücksMediator, Redner und Autor, Leiter des Fritz-Schubert-Instituts

Krisen sind unausweichlich – im Leben wie in der Wirtschaft. Was aber, wenn der Takt der Ereignisse immer schneller wird? Auf den Trommelwirbel warten, die Musik beruhigen oder ein neues Stück beginnen?

In letzter Zeit hat sich große Unruhe im Wirtschaftsleben breit gemacht. Die schillernden Blasen wie Japan der 80er, das Internet des Jahrtausendwechsels und die Finanzkrise 08/09 zerplatzen. Und schon wird auf noch größere Gefahren hingewiesen wie Geldwirtschaftskrise und Energiekrise.

Meines Erachtens zeigt uns diese Entwicklung vor allem eines: Wir sehen, dass solche Systeme keine kontrollierbaren einfachen Maschinen sind, die durch drei Knöpfe zu steuern sind, sondern sehr komplexe Konstrukte.

Der Faktor Mensch wird dabei immer wichtiger. Lange Zeit schien er als homo oeconomicus ein Rädchen im Getriebe, das rein durch Kosten-Nutzen-Erwägungen bzw. dem Versprechen auf höhere Löhne angetrieben wurde. Jetzt drängt sich die Menschelei immer heftiger in die Gleichung von Wirtschaft und Erfolg.

Hier einige Beispiele. Laut AOK waren 2008 die Arbeitnehmer im Schnitt 17 Tage krank. Das bedeutet Milliardenverluste für die Volkswirtschaft. Der Fachkräftemangel wird immer deutlicher und damit die Gewinnung und Bindung qualifizierter Arbeitskräfte immer wichtiger. Nach einer Studie von IFAK sind neben dem Einkommen (69%) die Arbeitsbedingungen (66%), der Management Stil und Atmosphäre am Arbeitsplatz (60%) annähernd gleich bedeutend für das Verbleiben im Unternehmen.  Nach einer weiteren Studie des IFAK Instituts fühlen sich 61 Prozent der Beschäftigten bei ihrer Arbeit gestresst. Bei knapp einem Drittel (29 Prozent) ist der Stress so groß, dass sie sich ausgebrannt fühlen. Jeder vierte Berufstätige (27 Prozent) gibt sogar zu, Bürostress an Familie und Freunden auszulassen.

Über diese Entwicklung dürften wir uns noch nicht einmal beschweren. Unsere hochgezüchteten Ansprüche passen nicht mehr zur Wirklichkeit. Wir können doch einem Formel Eins Wagen nicht vorwerfen, dass er für offenes Gelände nicht tauglich sei.

Man müsste völlig neu denken und nochmal anfangen. Was sind eigentlich die Grundbedürfnisse des Menschen und wie können diese langfristig erfüllt werden? Wie stellen wir sicher, dass wir von Generation zu Generation in etwa die gleichen Umweltbedingungen vererben? Wie schaffen wir es, dass „Arbeit“ eine Tätigkeit ist, die als sinnvoll gesehen wird und auch Spaß machen kann? Wie stärken wir die Bevölkerung, damit sie mit Krisen besser umgehen kann? Wie – wenn überhaupt – passen Menschlichkeit und wirtschaftlicher Erfolg zusammen?

Ich bin ein großer Freund der Aussage „Visionär denken, praktisch handeln.“ Die positive Psychologie aber auch moderne Volkswirtschaft oder Medizin zeigen uns bereits handhabbare Wege, wie wir einer visionären menschengerechten und damit krisenfesten Wirtschaft näher kommen können. Studien zeigen, dass glückliche und zufriedene Menschen weniger oft krank sind, bessere Beziehungen haben, kreativer sind, resistenter gegen Krisen sind, mehr Energie haben, schneller lernen und besser arbeiten. Prof. Sonja Lyubomirsky der Riverside University California drückt es sinngemäß so aus: Glück macht erfolgreich.

Der Schlüssel zu einem glücklicheren und damit erfolgreicheren Leben ist die eigene Einstellung. An der genetischen Ausstattung lässt sich nur schwer etwas ändern. Die Veränderung der Lebensbedingungen ist sehr aufwändig. Die persönliche Sichtweise auf sich selbst und die Umwelt lässt sich allerdings durch etwas Training gut beeinflussen.  Meine Glücks-Vorträge und Trainings zur Stärkung der Persönlichkeit in Schulen, Kliniken und Unternehmen zeigen mir jeden Tag, dass dies möglich ist.

Lassen Sie uns gemeinsam einen interessanten Weg gehen. Lassen Sie uns den Menschen in den Mittelpunkt stellen – zum Wohle von Wirtschaft und Umwelt. Fördern Sie Glück und Zufriedenheit – für sich, für Ihre Familie, für Ihren Beruf, für Ihre Lebenswelt.

Gemeinsam schaffen wir eine Evolution hin zu einem ruhigeren Takt und einem gelingenden Leben.